
Sophia Wagemann
wiss. MitarbeiterinCharité - Universitätsmedizin Berlin
Thielallee 71
14195 Berlin
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Expertise
Sophia Wagemann arbeitet seit April 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Charité. Sie ist derzeit im Forschungsprojekt „Riskante Hormone“ / „Risky Hormones, pregnant patients and the contested science of birth defects: the rise and fall of hormone pregnancy tests in the FRG and UK, 1950–81“ (DFG/AHRC) tätig. Seit Oktober 2023 ist sie ebenfalls wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich „Global Health“ an der Universität Leipzig und promoviert in der Graduiertenschule Global and Area Studies Leipzig zur Geschichte der Antibabypille und deren Nebenwirkungen.
Aktuelles Forschungsprojekt
Das Promotionsprojekt behandelt die Geschichte der hormonellen Verhütung in DDR und BRD 1961-1990. Das Projekt untersucht, wie Nebenwirkungen der Antibabypille beschrieben, diskutiert, begründet und an die Nutzer:innen kommuniziert wurden. Dies umfasst Quellen von Pharmaunternehmen, gynäkologische Fachliteratur, Beipackzettel sowie ausgesuchte Zeitschriften- und Zeitungsartikel. Zentral in der Analyse ist, wie dabei Körperkonzepte, der Nebenwirkungsbegriff und hormonelle Wirkungen in Beziehung gesetzt werden. Dieser Ansatz zeigt auf, wie sich anhand der Diskussion um die Pille der Nebenwirkungsbegriff selbst verändert hat. Ziel der Arbeit ist es demnach, sowohl die Kontinuitäten geschlechterbezogener Erklärungen von Nebenwirkungen nachzuzeichnen, als auch die Antibabypille im Kontext von Diskursen um die Arzneimittelsicherheit nach dem Einschnitt des Contergan-Skandals herauszuarbeiten.
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte der Nebenwirkungen in der Gynäkologie
- Geschichte der Arzneimittelsicherheit und Risikokommunikation
- Geschichte der Hormone und Reproduktionsmedizin
- Holistische Diskurse in der deutschsprachigen Medizin nach 1945
- Geschlechter- und Körpergeschichte
Ausgewählte Publikationen
Wagemann, S. (2021) „Veränderungen des Geschlechtstriebs“ als Nebenwirkung in den Packungsbeilagen der Pille. In: Bühner/Rinner/Tammer/Töpfer (Hg.), Sexualitäten sammeln: Ansprüche und Widersprüche im Museum, Wien/Köln: Böhlau Verlag.
Wagemann, S., Hopfgarten, C. (2021) Making Race and Health in Migration and Development, 03.06.2021 – 04.06.2021 digital (Leipzig). In: H-Soz-Kult, 09.08.2021, www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte- 9011.
Wagemann, S. (2021) Rezension zu: Rosenwein, Barbara H.: Anger. The Conflicted History of an Emotion. New Haven 2020. ISBN 978-0-300-22142-8. In: H-Soz-Kult, 25.02.2021, www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50062.
Lebenslauf Sophia Wagemann
Sophia Wagemann studierte Ethnologie an der Universität Leipzig. Von 2019 bis 2021 arbeitete sie als Supervisorin für die Tutor:innenqualifikation der Medizinstudierenden an der Medizinischen Fakultät Leipzig. Sie erhielt das prä-Doc Stipendium der Graduiertenschule Global and Area Studies. Darauf folgte von 2020-2023 ein Landesgraduiertenstipendium Sachsen sowie Lehraufträge in der Vergleichenden Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Leipzig. Im Rahmen eines ARQUS-Mobilitätsstipendiums verbrachte sie zwei Monate als Visiting Researcher am Department of Anatomical Pathology and History of Science der Universität Granada (Spanien). Derzeit ist Sophia Wagemann wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Risky Hormones an der Charité in Berlin sowie in der Arbeitsgruppe Global Health der Universität Leipzig.