
Dr. med. Lea Münch
wiss. MitarbeiterinCharité – Universitätsmedizin Berlin
Thielallee 71
14195 Berlin
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Expertise
Lea Münch arbeitet seit 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité und ist in der Lehre Ansprechpartnerin für Medizinische Terminologie im Fachbereich Zahnmedizin. Sie ist Mitglied der internationalen Kommission zur Medizinischen Fakultät der „Reichsuniversität“ Straßburg (1941-44). In ihrer Forschung befasst sich Lea Münch mit der Psychiatrie im Nationalsozialismus. Dabei stehen Alltagspraxis und Patient:innengeschichte sowie Opferbiografien im Vordergrund. Außerdem arbeitet sie zur Geschichte der Kinderheilkunde und Kinderpsychiatrie in der Nachkriegszeit.
Aktuelles Forschungsprojekt
Das Forschungsprojekt zur „Reichsuniversität“ Straßburg untersucht die akademischen Mitglieder, Studierenden, Patient:innen und die Institute bzw. Kliniken der verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen im weiteren Kontext der nationalsozialistischen Okkupationspolitik und der Nachkriegszeit. Dazu zählen auch die Verbindungen der Universität zu dem KZ Natzweiler, NS-Organisationen wie der SS und anderen (außer-)universitären Einrichtungen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Identifizierung der Opfer von Forschungs-, Verwaltungs- und medizinischen Praktiken und Verfolgungen, die an der „Reichsuniversität“ stattgefunden haben.
Forschungsschwerpunkte
- Psychiatrie im Nationalsozialismus
- Zeitgeschichte der Kinderheilkunde und Kinderpsychiatrie
Ausgewählte Publikationen
Münch, L. (2020) Zwischen Fürsorge und Forschung. Kinder und Kinderheilkunde in Berlin 1945-1965). Diss. Med. Charité Universitätsmedizin Berlin.
Münch, L. (2019) Polioschluckimpfung in West-Berlin 1960. Impfversuche in Kinderheimen. Monatsschrift Kinderheilkunde.
Münch, L. (2019) „Den Opfern ihre Identität geben“. Medizinhistorikerin über NS-Verbrechen an der „Reichsuniversität Straßburg“ und die Bedeutung historischer Erkenntnis für heute. Interview TAZ 24.08.2019.
Lebenslauf Dr. med. Lea Münch
Lea Münch studierte an der Charité Humanmedizin und ist seit 2018 approbierte Ärztin. Anschließend arbeitete sie in dem wissenschaftlichen Begleitprogramm der Stiftung „Anerkennung und Hilfe” der Bundesregierung zur Situation von Kindern und Jugendlichen in Behindertenhilfe und Psychiatrie der BRD und DDR 1949-1990. Danach wechselte sie an die Université de Strasbourg für ein PhD-Projekt in Wissenschaftsgeschichte, das voraussichtlich 2022 abgeschlossen werden sein wird. Zwischenzeitlich veröffentlichte Lea Münch ihre medizinische Dissertation mit dem Titel „Kinder und Kinderheilkunde in Berlin. Zwischen Fürsorge und Forschung 1945-1965“ im Jahr 2020 an der Charité.