
Deutsch-deutsches Gesundheitsabkommen (1974): Medizinische Verflechtung im Kalten Krieg
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Projektbeschreibung
Das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Medizinische Verflechtung im Kalten Krieg: Vorgeschichte, Aushandlung und Alltag des deutsch-deutschen Gesundheitsabkommens“ untersucht die Rolle des 1974 zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland unterzeichneten Gesundheitsabkommen in den innerdeutschen Beziehungen während des Kalten Krieges und berücksichtigt dabei medizin-, politik- und alltagsgeschichtliche Aspekte.
Als erstes Folgeabkommen des 1972 geschlossenen Grundlagenvertrags regelte das Gesundheitsabkommen praktische und humanitäre Fragen in der Zusammenarbeit der beiden deutschen Teilstaaten auf medizinischem Gebiet. Es sah insbesondere die Gewährung stationärer und ambulanter Hilfe im grenzüberschreitenden Besuchsverkehr, die Durchführung von Spezialbehandlungen, den Austausch von Arzneimitteln sowie die Zusammenarbeit bei der Drogen- und Rauschmittelbekämpfung vor.
Projektziele
Das Projekt will 1) die Vorgeschichte zentraler Verhandlungsgegenstände des Abkommens herausarbeiten und die Ziele und Motive der beiden Vertragspartner evaluieren, es will 2) den Aushandlungsprozess sowie den Diskurs in Politik und Öffentlichkeit nachzeichnen und es will 3) die konkrete Umsetzung des Abkommens im Alltag qualitativ untersuchen. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, in welchem Umfang sich das formal auf der Grundlage der Gegenseitigkeit geschlossene Abkommen in der Praxis als einseitiger Transfer oder asymmetrische Verflechtung erweist.
Projektinfos
Projektleitung und wiss. Bearbeitung: Dr. Annette Hinz-Wessels
Förderung: DFG – Sachbeihilfe (eigene Stelle)
Laufzeit: 09/2018 – 08/2021
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